Mein Name ist Tanja Scheffler. Ich bin 29 Jahre alt und in Hamburg geboren und aufgewachsen, in Eimsbüttel und Schnelsen. Mein Vater kommt ursprünglich auch aus Deutschland, meine Mutter aus Ghana.
Ich habe Medien-Kommunikationsmanagement studiert und arbeite hauptberuflich seit 2019 als Projekt-Koordinatorin für den Verein „Future of Ghana Germany“. Davor habe ich mehrere Jahre für einen TV-Sender gearbeitet. „Future of Ghana“ ist ein internationaler Verein, der in England gegründet wurde, um Menschen mit ghanaischen Wurzeln besser zu vernetzen, berufliche Netzwerke zu initiieren und Wissenstransfer nach Ghana zu leisten. Der Verein organisiert darüber hinaus verschiedenen soziale Projekt und regelmäßig kulturelle Veranstaltungen. Er versteht sich nicht nur als Zusammenschluss von und für Menschen aus Ghana, sondern ist für alle offen, die sich für das Leben und die Kultur von Menschen mit afrikanischen Wurzeln interessieren.
Ehrenamtlich arbeite ich für das Projekt „Vorbilder“, das ich zusammen mit einigen Freundinnen und Freunden im Jahr 2017 ins Leben gerufen habe. Mittlerweile haben wir mehr als 70 Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Ich bin für das Projekt als Mentorin tätig, das heißt, ich begleite vor allem Jugendliche mit westafrikanischen Wurzeln und überhaupt afro-deutsche Kinder. Dabei geht es um Freizeitaktivitäten, aber auch um Ideenfindung für Schule und Ausbildung, um alles Mögliche, was für die Zukunft wichtig ist. Außerdem bieten wir „Empowerment-Workshops“ an Schulen an. Die richten sich an Schülerinnen und Schüler mit afrikanischem Migrationshintergrund.
Am meisten Spaß macht mir an diesem ehrenamtlichen Engagement, dass ich selbst unglaublich viel dabei lerne. In Hamburg leben ungefähr 55.000 Menschen mit afrikanischen Wurzeln, das ist eine unglaublich vielseitige Gemeinschaft mit Erfahrungen und Kenntnissen, von denen man so viel lernen kann. Und ich finde es wichtig, dass ich meiner Community was zurückgeben kann. Es gibt bislang nicht sehr viele Angebote für afro-deutsche Kinder und Jugendliche, eigentlich ist unser Projekt das erste in Hamburg, dass sich speziell auf diese Gruppe fokussiert. Und auch damit möchten wir ein Vorbild sein.
Ich war eigentlich schon immer ein sehr offener und toleranter Mensch. Aber durch meine ehrenamtliche Tätigkeit habe ich gelernt, noch geduldiger zu sein und noch verständnisvoller. Es ist ganz wichtig für mich, dass ich nicht nur für mich selbst lebe, sondern mein Leben, meine Gemeinschaft und meine Umwelt zusammen mit meinen Mitmenschen gestalte. Es macht mir Freude, die Dinge gemeinsam anzupacken und das Leben gemeinsam zu genießen.