Murat Yilmaz

Im Gespräch mit Murat Yilmaz

Murat Yilmaz

erzählt Schüler*innen des Hamburger Louise Weiss Gymnasiums über seine Erfahrungen im Bereich Ehrenamt.

Den Text über Murat Yilmaz kannst du dir auch als Audiodatei anhören. Dieser wird gelesen von Sherwin. Er ist 21 Jahre alt und studiert Jura an der Universität Hamburg.

Hamburg, September 2020

„Lachen und lachen lassen.“


Murat Yilmaz ist in Hamburg-Wilhelmsburg geboren und aufgewachsen. Seine Eltern stammen aus der Türkei. Er ist von Beruf Logistikleiter und engagiert sich ehrenamtlich im Hamburger Fußball-Verband als Integrationsbeauftragter und Schiedsrichter. Das macht ihm so viel Spaß, dass er im Alltag gar nicht merkt, wie viel Zeit er damit verbringt. Durch die Hilfe für andere Menschen sieht Murat Yilmaz sich in seiner eigenen Persönlichkeit und Entwicklung enorm gestärkt.

Mein Name ist Murat Yilmaz. Ich bin 37 Jahre alt und hier in Hamburg geboren und aufgewachsen, in Wilhelmsburg. Meine Eltern stammen aus Trabzon, das ist eine Stadt im Nordosten der Türkei, am Schwarzen Meer.
Von Beruf bin ich Logistikleiter und ehrenamtlich engagiere ich mich als Integrationsbeauftragter im Hamburger Fußball-Verband und als Schiedsrichter in der Regionalliga. Außerdem bin ich Ansetzer im Bezirks-Schiedsrichter-Ausschuss Harburg, das heißt, ich setze die Schiedsrichter für die Spiele an, von der Jugend bis zur Bezirksliga. Und ich bin in meinem Verein, dem FC Türkiye, im Vorstand. Wir haben sogar schon einmal den Integrationspreis des Hamburger Fußball-Verbandes gewonnen.

Als Integrationsbeauftragter unterstütze ich Hamburger Fußballvereine mit Migrationshintergrund im Umgang mit der Bürokratie. Das sind zum Beispiel türkische, afghanische, iranische oder afrikanische Vereine, die sich mit den ganzen Formalien noch nicht richtig auskennen: Anmeldungen, Mitgliedschaft im Hamburger Fußball-Verband, Formulare ausfüllen, Anträge stellen, einen Platz zum Spielen bekommen und all solche Sachen, die gemacht werden müssen. Und ich versuche, den einzelnen Mitgliedern, den Spielern zu helfen, wenn sie Hilfe brauchen. Ich spiele auch selbst schon lange Fußball, war dabei aber nie sehr erfolgreich. Darum bin ich Schiedsrichter geworden. Schiedsrichter sind nur selten gute Fußballspieler.

Wie viel Zeit ich mit meinen ehrenamtlichen Tätigkeiten verbringe, weiß ich gar nicht genau. Aber ich bin schon täglich damit beschäftigt. Man muss sich einfach die Zeit dafür nehmen, und das macht man auch, wenn man das möchte, wenn es Spaß macht. Mein soziales Engagement bedeutet für mich vor allem, anderen Menschen zu helfen, sie nach vorne zu bringen. Es gibt Menschen, die kommen hier an und sind vielleicht erstmal in ein tiefes Loch gefallen, wissen nicht wohin, was sie machen können, wie sie sich integrieren können. Es ist so wichtig, solchen Menschen zu helfen in Hamburg anzukommen und sich hier wohl zu fühlen. Und man entwickelt durch eine solche ehrenamtliche Tätigkeit auch seine eigene Persönlichkeit, sein Auftreten, man lernt, wie man mit anderen Menschen gut umgeht. Ich habe durch diese Erfahrungen so viel gelernt. Das hilft mir enorm im Leben, privat und sogar auch beruflich.  

Hier erfährst du über die Aktivitäten der Hamburger Fußball-Verband im Bereich Ehrenamt: www.hfv.de
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