Khaled Almaani

Im Gespräch mit Khaled Almaani
Khaled Almaani
erzählt Schüler*innen des Hamburger Louise Weiss Gymnasiums über seine Erfahrungen im Bereich Ehrenamt.

Den Text über Khaled Almaani kannst du dir auch als Audiodatei anhören. Dieser wird gelesen von Eldaniz. Er ist 20 Jahre alt und studiert Politikwissenschaften an der Uni Hamburg.

Hamburg, August 2020

„Wir wachsen an unseren Erfahrungen.“


Khaled Almaani ist in Syrien geboren und hat den größten Teil seiner Kindheit und Jugend dort und in Deutschland verbracht. Er ist Sozialarbeiter und studiert berufsbegleitend Soziale Arbeit. Hamburg ist seine Traumstadt, weil er hier wunderschöne Erlebnisse gehabt und tolle Erfahrungen gemacht hat. Khaled ist in vielen sozialen Bereichen aktiv. Er hilft Kindern, Jugendlichen und Obdachlosen. Alles, was er tut, macht er mit Leidenschaft – und auch, wenn es dabei manchmal Rückschläge gibt, richtet er immer den Blick auf die glücklichen Momente. 

Mein Name ist Khaled Almaani. Ich bin 38 Jahre alt und komme aus Syrien. Ich habe als Kind schon ein paar Jahre zusammen mit meinen Eltern in Deutschland gelebt, das war von 1989 bis 1991 in Ostberlin. Dann sind wir zunächst zurück nach Syrien gegangen. Von 2000 bis 2008 habe ich dann erneut in Deutschland gewohnt, immer hin und her, danach wieder zurück nach Syrien – und jetzt lebe ich seit 2015 wieder hier. Ursprünglich habe ich in Münster Pharmazie studiert, das habe ich dann aber abgebrochen. Meine Familie lebt jetzt zum größten Teil in England. Ein paar Verwandte habe ich noch in Syrien und zu einigen alten Freunden habe dort auch noch Kontakt.
Heute arbeite ich als angehender Sozialarbeiter in der Kinder- und Jugendhilfe. Wir unterstützen junge Menschen, die nicht mehr oder noch bei ihren Eltern leben. Und außerdem studiere ich seit 2017 Soziale Arbeit. Das ist ein berufsbegleitendes Studium. Ich arbeite in der Woche und studiere an den Wochenenden.

Ehrenamtlich bin ich in verschiedenen Bereichen aktiv. Ich helfe Menschen, die kein Deutsch können, bei Behördengängen und anderen wichtigen Sachen, die sie erledigen müssen. Und ich engagiere mich bei Kids Welcome. Das ist ein Verein für Kinder, die in Unterkünften leben. Wir verbringen mit ihnen die Freizeit, informieren sie über alles, was sie wissen müssen, und setzen uns für ihre Rechte ein. Außerdem bin ich noch in dem Projekt „GoBanyo“ aktiv. Wir fahren mit einem Bus, in dem Duschen eingebaut wurden, durch Hamburg und geben Obdachlosen die Möglichkeit zu duschen. Und wir versorgen diese Menschen mit sauberer Kleidung. Das wird alles hauptsächlich durch Spenden finanziert. Vor diesem Projekt war ich auch schon im Bündnis Hamburger Flüchtlingsinitiativen tätig und bei Hanseatic Help. Das ist ein Verein, der Geflüchtete, Obdachlose und andere Mitmenschen kostenlos mit Kleidung und anderen Artikeln des täglichen Bedarfs versorgt und sie unterstützt. So habe ich mir im Laufe der Jahre ein Netzwerk aufbauen können, auf das ich zugreifen kann.

Meine Motivation für mein ehrenamtliches Engagement ist einfach, dass ich der Gesellschaft etwas zurückgeben und anderen Menschen helfen möchte. Diese Zufriedenheit oder das Lächeln von Leuten, denen ich helfen kann – das ist für mich mehr sehr wertvoll, das ist unbezahlbar. Daraus sind für mich auch Freundschaften entstanden mit Menschen, die ich ohne diese ehrenamtlichen Tätigkeiten wahrscheinlich niemals kennen gelernt hätte. Das alles macht mich sehr glücklich. 

Hier erfährst du mehr über die Organisationen bei denen Khaled ehrenamtlich tätig war und/oder noch ist:
Bündnis Hamburger Flüchtlingsinitiative: www.bhfi.de
Hanseatic Help: www.hanseatic-help.org
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