Ehrenamtlich bin ich für ein Projekt der Diakonie tätig. Das nennt sich „Social Bridge“
und ich engagiere mich dort als Alltagsbegleiter, das heißt, ich begleite Menschen, die Hilfe brauchen, zum Arzt oder zu anderen Terminen und unterstütze sie bei der Integration. Die kommen alle aus Bulgarien und anderen Ländern in Südosteuropa. Sie sind häufig sehr einsam, haben kaum Kontakte zu ihrer Außenwelt. Es gibt ja ansonsten kaum Integrationsangebote für Menschen aus anderen EU-Ländern, die neu in Deutschland leben. Sie müssen, wenn sie sich für ein Leben in Deutschland entschieden haben, vorbereitet sein. Das ist aber häufig einfach nicht der Fall.
Was mich in meinem ehrenamtlichen Engagement motiviert, ist an erster Stelle mein Glaube. Ich bin orthodoxer Christ, und es ist meine Mission, anderen Menschen zu helfen. Aber natürlich hat meine Tätigkeit auch viel mit meinem Studium zu tun. Und ich fühle mich gut dabei, dort vor Ort zu sein, wo Menschen sind und wo es Probleme gibt, die gelöst werden können. Das ist meine Motivation. Natürlich kann ich das auch ganz egoistisch betrachten: Dadurch, dass ich anderen Menschen helfe, wird mein Selbstwertgefühl gestärkt. Es ist für mich bereichernd zu sehen, wie Leute, denen ich helfe, in die Gesellschaft integriert werden. Ehrenamtliche Tätigkeit gehört seit langem zu meinem Leben. In Bulgarien habe ich mich schon für eine kleine Stiftung engagiert, die sich um einsame Menschen kümmert, die keine Familie haben oder in einem Heim leben.
Mindestens zweimal im Jahr reise ich nach Bulgarien, um meine Familie zu besuchen und sie zu unterstützen. Und ich bewahre meine Verbindung zu Bulgarien auch durch meine Kirche, durch meine Religion. Hamburg ist eine tolle Stadt. Ich lebe gerne hier.